Abenteuerlust und Fernweh mit der CFR 1000 L Africa Twin
1. Dezember 2015Wie wird man Motorradrennfahrer ? Teil 1 – Die Vorbereitung.
10. März 2016Lange war es ruhig um Sass Motorblog. Tief und fest war ich im Winterschlaf gefangen. Am vergangenen Freitag hat mich das Geknatter einer Zweitakter, genau gesagt eine Suzuki RGV 250 ccm, aus dem Winterschlaf geweckt.
Und das aus zweierlei Sicht geweckt. Zum einen hat mich die Fahrt auf dem Zweitakt Moped aus dem allgemeinen Motorradwinterschlaf geweckt. Meine Leidenschaft für Motorräder fing mit einer Zweitaktmaschine an, so wie bei vielen von Euch sicher auch.
Mein erstes Motorrad war eine Aprilia RS 125er. Jeder hatte mich gewarnt bezüglich der technischen Anfälligkeit des Motorrades. Aber ich muss sagen, ich hatte noch nie ein Zuverlässigere zweirädrige Freundin. Gut vielleicht vergesse ich jetzt einige Defekte absichtlich, weil sie auch meine erste große Liebe war. Jedenfalls erinnere ich mich sehr gerne an dieses Motorrad zurück. Auch mein zweites Motorrad war ebenfalls eine RS 125er. Mit dieser ging ich an den Start im ADAC Junior Cup mit 16 Jahren. Dort entdeckte ich dann meine Liebe fürs Leben. Den Motorsport.
Ich erinnere mich an ein Rennwochenende in Oschersleben. Meine ganze Familie war an diesem Wochenende an der Rennstrecke. Wir hatten ein relativ großes Zelt an einen Fiat Kastenwagen gebaut. Die Rennmaschine im Zelt und wohnlich eingerichtet hatten wir es uns auch. Es gab gerade Nudeln zum Essen, die meine Mutter auf den mitgebrachten Campingherdplatten auf einem Campingtisch gekocht hatte. Zu meinem Rennen war noch Zeit. Der Junior Cup startete in einer eigenen Klasse. Mein Vater ebenso großer Fan des Motorsports und nicht unglücklich, dass sein Sohn Rennen fährt, machte sich auf den Weg zum Renndienst meine Reifen zu wechseln. Meine Mutter räumte schnell auf, sie ist ebenfalls ein Fan wie mein Vater und wollte den Start der IDM 125er Productionracer sehen. Ich entschloss mich, einen kleinen Mittagsschlaf zu halten. Also legte ich mich in die Sonne mit einer Liege und war kurz vorm Einschlafen. Bevor ich einschlief, hörte ich wie die Teams die 125er-Rennmaschinen warm laufen liesen mit den typischen Gasstößen (hier reinhören). Und den Start des Feldes der IDM 125er. Wenn etwa 40 von diesen leichten 125er starteten und ein schrilles aber kraftvolles Kreischen der Motoren verlauten liesen.
Heute nach all den Jahren, wenn ich an diese Situation zurückdenke und das Geräusch eines Zweitaktmotor unter Volllast höre, wärmt mich dieser Gedanke und Sound. Meine Familie um mich herum, die ebenfalls Spaß an meiner Leidenschaft hatten und ich inmitten meiner großen Liebe dem Motorsport. Dann weiß ich, wie sich Glück anfühlt. Nach all der Zeit ist dieses Gefühl in eine Art Winterschlaf gefallen. So hat mich die Fahrt nach über zehn Jahren mit einer Zweitaktmaschine mit dem Fahrgefühl, dem Geruch und der Sound aus einem langen und tiefen Schlaf geweckt.
Hier zum kleinen Video: